Was euch bei der Planung kleiner Badezimmer hilft und wie ihr es schafft, dass auch die kleinsten Bäder offen und hell werden
Badezimmerplanung - in jedem Haus werde ich damit konfrontiert, egal ob Neubau oder Sanierung, zwischen 1-3 Bäder sind meistens dabei.
Wenn ich Glück habe, ist das Bad zwischen 10 und 16m² groß, hier funktioniert die Planung am Einfachsten.
Ok, je nachdem welche Wünsche ich unterbringen darf.
Aber die Realität schaut doch oft anders aus.
Gerade in Sanierungs-Grundrissen bekomme ich oft nur 4-8m² Bäder, aus denen ich dann das Beste herausholen darf.
Ja, ich liebe kniffelige Aufgaben.
Gerade in den letzten Jahren ist diese Aufgabe noch kniffeliger geworden,
denn aus reinen Nutzräumen, kurz rein, Duschen, wieder raus,
sind wahre Wellnessoasen geworden.
Bäder sind inzwischen mehr Wohnräume, als Nutzräume.
Man möchte in das Bad kommen, sich wohlfühlen, Zeit dort verbringen und entspannen.
Also Schluss mit kleinen, funktionalen Badezimmern.
Aber das ist leichter gesagt als getan, wenn nur ein bestimmter Platz vorhanden ist.
Daher habe ich aber einmal 5 Tipps für euch zusammengefasst, wie ihr auch aus einem kleinen Badezimmer viel herausholen könnt:
1.) Helle Farben und Spiegel
Helle Farben vergrößern optisch den Raum.
Habt ihr allerdings einen langen Schlauch, dann bietet es sich an die Stirnseite mit dunklen Farben/Fliesen zu gestalten, so wird der Raum optisch gekürzt.
Auch könnt ihr zur Raumgestaltung perfekt mit Spiegeln arbeiten.
In einem kleinen Raum kann der Spiegel nicht groß genug sein, am besten sind sogar mehrere Spiegel. Spiegelungen lassen auch kleine Bäder größer erscheinen.
2.) Großformatige Fliesen, wenig Fugen
Grundsätzlich gilt: freie Wandfläche lässt einen Raum luftiger wirken. Daher gilt: setzt Fliesen sparsam ein, nicht der komplette Raum muss gefliest werden.
Fliesen sind nicht überall notwendig, meistens reichen sie in der Dusche und zum Teil hinter der Badewanne, Toilette und hinter dem Waschtisch. Es gibt hier auch schon schöne Lösungen ohne Fliesen, wie wasserfeste Vinyltapete, Spachtelmasse für eine fugenlose Optik oder sogar Holzverkleidungen.
Je weniger Fugen vorhanden sind, desto großzügiger wirkt der Raum.
Je kleiner die Fliesen, desto mehr Fugen sind vorhanden, desto unruhiger das Bild.
Daher plant gerne mit großen, hellen Fliesen, diese vergrößern optisch den Raum und beruhigen diesen.
Dennoch gilt, wer will: Akzente setzen ist erlaubt. Edle Fliesen, starke Kontraste - auf der kleinen Fläche kann kaum etwas zu viel werden.
3.) Wand und Boden gleich
Idealerweise wird der Boden und die Wand (wenn gefliest) in der gleichen, hellen Fliese ausgeführt. Dann wird der Raum optisch um diese Wandfläche erweitert.
Wichtig ist hier auch eine gleichmäßige Ausleuchtung:
wenn jeder Winkel des Raumes erhellt ist, wirkt dieser gesamt größer, also denkt auch an beleuchtete Wandnischen, nutzt gerne eine hinterleuchtete abgehängte Decke und vernünftige Spiegelleuchten.
Natürlich dürfen je nach Geschmack trotzdem optische Highlights z.B. mit besonderen Fliesen geschaffen werden: Fischgrät, Mosaik, Holzfliesen usw.
Diese lenken etwas von der Raumgröße ab.
4.) Raumspar-Objekte
Die meisten Sanitärobjekte gibt es auch als Raumsparversion und gerade in einer Planung, in der es auf den letzten cm ankommt, sind diese Gold wert.
Ein WC im Standard ist ca. 54cm tief, das Raumspar-WC nur 48cm, und schon hat man 6cm Platz gewonnen.
Klingt wenig, wenn aber nur 2,5m oder weniger Raumbreite zur Verfügung stehen, sind dies teilweise die entscheidenden cm.
Das gleiche gilt für Badewannen.
Oft ist der Wunsch vorhanden eine Badewanne und eine separate Dusche in das Mini-Bad zu bekommen.
Eine Standard-Badewanne ist ca. 175-180cm lang, Raumsparwannen gibt es schon mit 160cm Länge - und wieder sind 15cm Platz gewonnen.
Wenn die Objekte, also Waschtisch, WC noch schwebend, ohne Bodenkontakt angebracht werden, wird der Raum zusätzlich optisch noch mehr vergrößert.
Je mehr Bodenfläche sichtbar ist, desto größer wirkt das Badezimmer, daher sind auch bodengleiche, geflieste Duschen mit Glasabtrennungen für kleine Bäder perfekt.
5.) Einbauschränke und geschlossener Stauraum
Wer kennt es nicht, im Badezimmer stehen dutzende Shampooflaschen, Duschgel und Pflegeprodukte.
Je mehr offen im Raum steht, und das gilt für Shampooflaschen ebenso, wie für Deko, desto unruhiger und unaufgeräumter wirkt der Raum.
Nutzt daher Einbauschränke und geschlossenen Stauraum, kleine Körbe, Kästen oder Schränkchen um eure Sachen zu verstauen und verstecken.
So wirkt auch ein kleines Bad immer aufgeräumt, offen und luftig.
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