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Von der Idee zum Grundriss - meine 5 Schritte

Grundrissplanung - wo fange ich an?


Es prasseln tausend Themen auf einen ein, egal ob es die Bauherrenseite oder meine Seite, die des Planers ist. Wie soll daraus am Schluss "euer" Grundriss entstehen?

Und glaubt mir, auch nach Jahren stehe ich vor jeder Grundrissplanung immer wieder vor diesem Thema. Um Ordnung in dieses Chaos zu schaffen - oh, ich liebe klare Strukturen - habe ich mir über die letzten Jahre 5 Schritte angeeignet, die mir selber helfen vom Ideen-wirrwar im Kopf zu individuell passenden Traum-Grundrissen zu kommen.


Gerne nehme ich euch bei diesen 5 Schritten mit, vielleicht helfen sie euch auch, eurem Traumhaus ein Stück näher zu kommen und eine klare Linie, eure Linie, zu finden.


1.) Alles beginnt mit den Wünschen

Oh wie habe ich es als Kind geliebt, in ein paar Wochen ist Weihnachten, es riecht schon überall nach Plätzchen, und endlich darf ich mir aus Zeitschriften und Katalogen meinen Wunschzettel basteln.


Und es gab keine Grenzen, ob es die riesigen Lego-Ritterburgen oder traumhaften Barbie-Prinzessinnen waren, alles landete fein säuberlich ausgeschnitten, gemalt oder geschrieben auf meinem Wunschzettel.



Und gerne gehe ich den ersten Schritt der Hausplanung genau so an.

Ja, wie heisst es manchmal: Das Leben ist kein Wunschkonzert... Moment Mal... Doch! Hier schon!

Alle Wünsche sind erst einmal erlaubt, alle abstrakten und konkreten Bilder, die ihr im Kopf habt, alle Pins, alle Screenshots, alle heimlich in Neubaugebieten gemachten Bilder oder offen besprochenen Ideen.


Und wisst ihr warum?

Diese Wünsche formen euer Zuhause.

Am Anfang mag es ein Sammelsurium an Bildern sein, viele erscheinen utopisch,

aber hinter jedem Bild, hinter jeder Idee steckt ein Grundgedanke.


Und je mehr ich über diese Wünsche erfahre, desto eher verstehe ich auch den Grundgedanken und kann diesen mit aufgreifen.


Ist das Sitzfenster Wunsch, weil es gerade Trend ist, oder weil die Lieblingskatze so einen perfekten Platz tagsüber, während man auf Arbeit ist, hat und so alles beobachten kann?

Soll der Kamin wirklich zum heizen genutzt werden, oder geht es um die behaglichen Momente nach einem langen Frühlingsspaziergang, die Sonne ist zwar schon warm, aber trotzdem ist man bis auf die Knochen durchgefroren.

Der Kamin wird angeschürt, prasselndes Feuer, man sitzt zu zweit unter der kuscheligen Decke auf der Couch, ein Gläschen Wein in der Hand.

Beide Wünsche, Heizen und Behaglichkeit, haben als Idee den "Kamin", aber es sind doch 2 unterschiedliche Konzepte.


Somit sind für mich eure Wünsche das Wichtigste, das, was von Grund auf die Planung formt und welche entscheiden, ob aus einem Haus "euer" Haus wird.


2.) Orte und Grundstücke


Hier ist mein Zuhause.

Zu diesem Zuhause gehört aber nicht nur ein Haus, sondern auch ein Ort, eine Gemeinde, eine Stadt und das Grundstück.

Monate, teilweise Jahre vergehen, bis das eigene Grundstück gefunden ist,

und neben den eigenen Wünschen formt nichts die Hausplanung so sehr, wie das Grundstück.


Oft werde ich im Musterhaus gefragt, ob ich ihnen schon einmal ein Haus planen kann, auch wenn sie noch kein Grundstück haben.

Und so schwer es mir oft fällt, da so liebe und tolle Leute mit großartigen Ideen hinter der Frage stecken, muss ich dies doch meistens einmal ablehnen, denn zu selten passt dann auch die erste Planung auf das evtl. zukünftige Grundstück. So wäre die Enttäuschung auf beiden Seiten groß, da schon so viel Liebe und auch Zeit in diese Planung geflossen ist.


Aber wenn dann ein Grundstück in Aussicht ist macht es umso mehr Spaß, dieses in die Grundrissplanung mit einzubinden.

Klar gibt es inzwischen so viele Möglichkeiten, sich das Grundstück online anzuschauen, aber nichts ersetzt den Schritt auf das Grundstück (ok, sofern man irgendwie schon etwas erkennt).


Wie fällt das Licht auf das Grundstück, steht doch eine Laterne im Weg oder direkt vor dem Schlafzimmer-Fenster, gibt es Bäume die Verschatten oder Nachbargebäude, hat der Nachbar direkt seine Terrasse an der Grenze und so vieles mehr, das es zu beachten gibt.

Auch hier gilt, wie bei den Wünschen auch, je mehr weiß, desto besser wird die Planung passen.


Also stellt euch selber auf euer Grundstück, wenn ihr mit der Planung beginnt, und schaut euch in Ruhe um, was gefällt euch besonders gut, wo sehr ihr eher einen Haken?


Und nein, natürlich habe ich nicht den Bebauungsplan vergessen,

dieser, bzw. das allgemeine Thema, was ist baurechtlich erlaubt, gehört natürlich auch zum Thema des Grundstücks und schränkt doch die Hausplanung oft ein: Baugrenzen, Baulinien Höhenbegrenzungen, Geschosse, Dachformen, Dachneigungen... Alles ist nahezu auf jedem Grundstück individuell, mal mehr, mal weniger vorgeschrieben. So macht es einfach auch Sinn, sich schon vor einem Grundstückskauf damit zu beschäftigen und abzuwägen, welcher Wunsch überwiegt:

Der, ein Grundstück für die Hausplanung zu besitzen und die Hauswünsche anzupassen, oder soll es auf jeden Fall ein Haus mit Flachdach sein, das z.B. nicht überall erlaubt ist und die Suche nach einem Grundstück somit vielleicht etwas länger dauert?


3.) Zeichnen muss man nicht können


Traut euch einfach, schnappt euch Papier, einen Stift und los geht es.

Anders starte ich auch nicht in die ersten Skizzen.

Teilweise unkenntlich, Maße stimmen nicht annähernd, 20 Striche übereinander, durchgestrichen, Kommentare daneben, zerknüllt und wieder auseinander gefaltet.


Aber in diesem Schritt geht es auch nicht darum, mal eben den perfekten Grundriss zu zeichnen, sondern darum, die Ideen aus dem Kopf aufs Papier zu bringen,

und diese sind nun einmal noch durcheinander.

Mit jedem Strich und mit jeder wieder verworfenen Skizze lichtet sich dieses Durcheinander und zeigt dann eine klare Richtung.


Blickrichtungen werden eingezeichnet, wie könnte die Aussenform werden, welche Räume liegen nebeneinander, und wenn es einen 3m Esstisch gibt, dann entsteht die Skizze eben um diesen Tisch herum.


Also traut euch, ran an das Papier und den Stift.


4.) Entwurfsplanung: Aus Strichen werden Wände


Auch ich habe das Zeichnen von Grundrisses während des Studium noch per Hand gelernt, und ich bewundere jeden, der das noch macht und ohne Probleme schnell kann.


Aber für mich beginnt hier eigentlich der erste richtig digitale Schritt.

Erst die grobe Aussenstruktur, Zufahrt, Aussenwände, Innenwände, Treppe, Türen...

Stück für Stück fügt sich alles zu einem ersten Grundriss zusammen.


Passt das Bett in das Schlafzimmer, wohin geht der Blick, wenn ich dort liege, wie könnte das Bad aufgeteilt werden.




Diese erste Entwurfsplanung ist meine erste Idee für euch, und daher bin ich immer mehr als gespannt, was eure Gedanken auch dazu sind.


Und wisst ihr, was dann das Schönste ist?

Nein, nicht, wenn ihr sagt, der Grundriss ist perfekt, ok, das ist schon auch unglaublich toll, sondern wenn ich merke, dass ihr euch Stück für Stück in die Idee verliebt und diese zu eurer Idee, zu eurem Grundriss mit mir optimiert.

Da wird dann in Gedanken schon eingerichtet, der Grill steht auf der Terrasse, der erste Kaffee wird getrunken, die Bilder, die ihr im Kopf hattet finden langsam den Weg aufs Papier.


Zusammen "bauen" wir schon euer Traumhaus.


5.) Visualisierung - Farben, Licht und Material


Und dann nimmt das Ganze Farbe an.


Ich weiss, dass es so vielen unglaublich schwer fällt, aus den Strichen und Linien im Grundriss etwas zu erkennen, ich schaue das Ganze an, und habe sofort ein Bild im Kopf, Sonnenstrahlen, glänzende Lampen, mattes Holz, die Sonne spiegelt sich im Fenster...


Wie viele Diskussionen erlebe ich, meine eigenen daheim eingeschlossen, weil aus den Strichen und Linien bei Bauherren unterschiedliche Bilder im Kopf entstehen, und dabei wird doch oft das gleiche gemeint.


Und so ist es unglaublich toll, dass ich inzwischen die Möglichkeit habe, nicht nur mit Worten, sondern mit Bildern dies auch an meine Bauherren weiter zu geben.


Denn eine Visualisierung kann so unglaublich viel,

sie nimmt euch schon einmal mit in euer Haus, auf euer Grundstück und lädt euch weiter zum Träumen ein.


Aber kleiner Tipp von mir, verliert euch nicht in den Visualisierungen.

Was ich damit meine: es ist einfach zu verlockend sich in den Details zu verlieren, hunderte Male den Boden zu ändern, hier noch eine kleine Blume hinzustellen und das Bild 5cm weiter nach rechts zu schieben.

Aber es ist und bleibt eine Visualisierung und im Laufe der Detailplanung werden sich noch so viele kleine Themen ändern, daher geht es auch hier darum einen erste Eindruck "seines" Hauses zu gewinnen und nicht die finale Lampe für das Wohnzimmer auszusuchen.


Daher mein Tipp, holt euch diesen Eindruck, diese Visualisierung "eures" Hauses, verliert euch nicht in Details, sondern schaut euch die Idee dahinter an, und dann, na worauf wartet ihr, lasst uns zusammen euer Traumhaus bauen!


Ich freue mich auf weitere großartige Projekte mit euch!

Eure Lisa






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